Für den Tennisclub Neuberg schlagen wir mit Padel ein neues Kapitel auf und erweitern, mit einer für den Verein doch erheblichen Investition, unser Sportangebot. Padel ist derzeit die in Deutschland am schnellsten wachsende Sportart. Und aus unserer Sicht die Zukunft für kleine Tennisvereine. Mit Padel kann der TC Neuberg neue Mitglieder erreichen, den Verein gegenüber anderen Tennisvereinen in der Region positionieren und den vorhandenen Mitgliedern eine weitere Sportart anbieten.
Wer nicht wagt, der nicht gewinnt. Beim TC Neuberg wurde das Risiko allerdings durch eine solide Strategie im Vorfeld minimiert. Mit Unterstützung vom Deutschen Tennis Bund und dem Hessischen Tennis Verband wurde der Verein durchleuchtet und analysiert. Eine kleine interne Projektgruppe „Verein der Zukunft“ hat sich intensiv mit den Ergebnissen beschäftigt und wie man Potentiale heben kann. Es entstand ein Fahrplan über die nächsten Jahre, wie man sich entwickeln möchte und was man dafür braucht.
Neben dem finanziellen, muss aber auch der Zugang und die Handhabung leicht und kundenorientiert funktionieren. Es braucht ein Zusammenspiel zwischen online Platzbuchung, Zutritt zur Tennisanlage und dem Court, sowie der Möglichkeit Padel Schläger und Bälle auszuleihen. Und das alles, ohne das ein Mitglied vor Ort sein muss.
Nach vielen Produktdemos, Gesprächen mit Herstellern und Vergleichen, hat der TC Neuberg ein System gefunden, mit dem all diese Punkte berücksichtigt werden. Ein System was vor allem für kleine Vereine, die auf Kosten schauen, die nicht überall WLAN oder Strom zur Verfügung haben und die auch keine Gastronomie haben, zugeschnitten ist. Durch eine Digitalisierung und Vernetzung von Systemen ist der Buchungsprozess für Gäste einfach und mobil geworden. Mit Handy und Paypal kann alles erledigt werden.
Die Finanzierung ist die nächste Hürde, da die Kosten die im Internet veröffentlicht sind doch sehr weit von der Realität abweichen. Mit allen Kosten kann der Verein mit 90-100.000 EUR pro Court rechnen. Es gibt keine Skaleneffekte, zwei Plätze kosten das Doppelte. Das ist viel Geld, aber trotzdem stemmbar.
Es gibt für gemeinnützige Vereine in der Regel Förderung von Land, Kreis und Gemeinde und zusätzlich vom Landessportbund. Damit können meistens zwischen 40-50% der Kosten gedeckt werden. Die zweite Hälfte muss dann mit einem Kredit und/oder Eigenmitteln bestritten werden. Ein Finanzplan hilft bei der Strukturierung und auch der Rückzahlung. Selbst bei konservativen Szenarien sollte der Court in 6-8 Jahren abbezahlt sein.
Mittlerweile gibt es viele Anbieter für Padel Courts, die meisten haben ihren Ursprung in Spanien. Bei einer ersten Abfrage des Marktes kann man die Hersteller in zwei Lager unterteilen: Hersteller die den Court bauen und die Hersteller, die auch das Fundament erstellen.
Nach vielen Gesprächen kann man feststellen, dass das Fundament, was in Deutschland regendurchlässig sein muss, nichts Leichtes ist. Selbst erfahrene Hersteller brauchen in der Regel mehrere Anläufe bis das Fundament gerade ist und der Teppich so liegt wie er soll. Der TC Neuberg hat sich daher für einen Anbieter entschieden, der beides mitbringt. Also alles aus einer Hand. Das reduziert erheblich die Liste der Anbieter und man kann besser Äpfel, mit Äpfeln vergleichen.
Zusätzlich sollte man die Erdarbeiten nicht außer Acht lassen und die Entsorgung der Erde im Angebot berücksichtigen. Bei den Mengen die bewegt werden, sind das schnell ein paar tausend Euro, die sonst nicht einkalkuliert sind.
Vereine können in der Regel so ein Projekt erst nach der Zustimmung durch die Mitgliederversammlung durchführen. Dort wird das Grobkonzept vorgestellt und zur Abstimmung gestellt. Nach der Zustimmung folgt das Feinkonzept mit den entsprechenden Details und Vergleichen von Anbietern, Systemen, Fördermöglichkeiten und Kreditkonditionen. Schell vergehen zwei bis drei Monate bis auf dem Papier alles steht und man für den Verein die sinnvollste Kombination gewählt hat.
Wenn man den Platzbauer ausgewählt hat, braucht man für das Angebot eine lange Bindefrist, am besten 6 Monate. So lange kann es dauern, bis man für die verschiedenen Förderungen alle Unterlagen zusammen hat und eingereicht sind. Erst wenn man von der Behörde eine Zusage für den Bau hat, darf eine Beauftragung erfolgen. Dann geht es schnell. Der Platzbauer baut das Fundament und den Court; in zwei bis drei Monaten ist alles erledigt und der erste Ball kann gespielt werden.
Doch die Mühlen der Förderinstitutionen mahlen langsam. Das bedeutet, dass die Auszahlung der Gelder 6 Monate und länger dauern kann. Man sollte auf jeden Fall an eine Zwischenfinanzierung denken, damit alle Forderungen die auf den Verein in der Zwischenzeit zukommen auch beglichen werden können.
Wenn der Court steht sollte man ein Feuerwerk an Aktivitäten starten, um die Sportart zu bewerben und Aufmerksamkeit für sich zu erreichen. In den meisten Fällen geht das über klassische Pressearbeit, Flyer und Poster, doch auch Social Media mit Instagram und Facebook komplettieren die Maßnahmen. Zu einer Eröffnungsfeier kommt meistens die Politik aus Stadt, Kreis oder Land und damit ist bereits ein schöner Rahmen geschaffen. Turniere, Schnupper-Trainings, Aktionen rund um Padel schaffen immer wieder Punkte um über den Sport zu sprechen und Interessierte zu erreichen. Die eigene Webseite und google sind essentiell in der Bewerbung, vor allem wenn man externe Gäste erreichen möchte. Leicht zu finden, gut strukturiert und informativ muss der Auftritt sein.
Der TC Neuberg ist mit der Investition einen ungewissen Weg gegangen.
Viel Arbeit, aber auch viel Lohn. Mehrere hundert Interessierte haben Padel gespielt, in der Region weiß man, dass es in Neuberg einen Padel Court gibt. Das wichtigste Ziel für den TC Neuberg ist die Mitgliedergewinnung. Und innerhalb von 6 Monaten gab es insgesamt einen Zuwachs von über 60 Neumitgliedern, die meisten für Padel aber auch für Tennis. Das ist Vereinsrekord!
Und wir sind Teil einer wachsenden Padel Community, bei der man am Anfang noch viel gestalten kann. Vamos.
Wenn Du noch tiefer in die Materie „Padel Court Bau für kleine Vereine“ einsteigen möchtest, können wir Dir gerne kostenfrei unser Whitepaper zusenden. Bitte schicke uns dafür eine E-Mail mit Nennung des Vereins an info@tcneuberg.de.